Verhalten von Behörden und Einrichtungen zur Corona-Pandemie
TaxiunternehmerInnen und FahrerInnen werden in der aktuellen Krise nicht nur mit einer existenzbedrohenden Lage alleingelassen, sondern auch von Teilen der Behörden, medizinischen Einrichtungen und auch Privatpersonen mit Forderungen, Ansprüchen und Beschimpfungen versehen.
Seitens der Behörden gab es unterschiedlichste Ankündigungen: die einen nannten es Anordnungen, die polizeilich kontrolliert werden sollten, bei anderen war lediglich von Empfehlungen die Rede. Zudem leiteten die verschiedenen Regierungspräsidien das Schreiben des Gesundheitsministeriums für Baden-Württemberg enorm zeitlich versetzt an die Verkehrsbehörden der Landkreise weiter, sodass diese Schwierigkeiten hatten, die betroffenen Unternehmen schnell zu informieren.
Eine große Krankenkasse in Baden-Württemberg fällt den Unternehmen ebenfalls in den Rücken. Sie besteht nicht mehr auf eigentlich unzulässige Sammelfahrten. Allerdings empfiehlt diese Krankenkasse Dialysepatienten privat zu fahren, ob mit Familienangehörigen oder Nachbarn. Wenn Familienmitglieder in der Lage sind ihre Angehörigen zu befördern ist hier nichts einzuwenden. Bei der Beförderung durch Nachbarn muss allerdings die Frage erlaubt sein, wie es hier mit dem Schutz des Fahrers und vor allem dem des Patienten aussieht.
Wir wollen nicht verhehlen, dass auch einige TaxikollegInnen den Ernst der Lage in keiner Weise erkennen. Auf engstem Raum unterhalten sie sich Zigarette rauchend und natürlich ohne den ‚störenden‘ Mundschutz. Andere Kollegen befürchten gar, „ein Mundschutz verängstige die Fahrgäste“. Ein Argument, das vermutlich der Bequemlichkeit oder des Geizes geschuldet ist.
Unser Umgang mit der Situation
Unser Unternehmen befördert seit über 40 Jahren Fahrgäste zu allen erdenklichen Zielen. Durch die derzeitige Krise sind wesentliche Teile des Umsatzes weggebrochen. Flughafen- und Bustransfers, Schülerbeförderungen, Arzt- und Reha-Fahrten zu verschiedensten Einrichtungen finden nicht mehr statt. Fahrten zur Dialyse, Strahlen- und Chemotherapie sind nahezu die letzten verbliebenen Fahrten.
Wir haben hier die Vorgaben sehr schnell umgesetzt und unsere Fahrzeuge mit Trennscheiben (Spuckschutz) ausgerüstet. Außerdem sind unsere Mitarbeiter mit Mundschutz, Handschuhen und Desinfektionsmitteln ausgestattet.
Trotz dieser Vorsorge können Infektionen nicht ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund setzten wir im Augenblick keine Kollegen zur Unterstützung ein, da wir häufig feststellen mussten, dass diese die Gesundheitsvorsorge nicht in dem für uns notwendigen Maße einhalten. Wir sind der Meinung, dass kleine Einschränkungen und Wartezeiten, die unserer aller Gesundheit dienen, höher zu bewerten sind, als schwere Krankheitsverläufe, die zum Tod führen können.
Viel zu wenig Beachtung findet die Systemrelevanz der Taxiunternehmen. Ob notwendige Arzt- oder Besorgungsfahrten, für viele vor allem ältere Mitmenschen, gibt es hier keine Alternative. Diese Fahrten müssen mit gesundem Fahrpersonal durchgeführt werden. Das gelingt nur, wenn UnternehmerInnen sich der schwierigen Lage bewusst sind und vernünftige, teils unwirtschaftliche, Maßnahmen ergreifen.
Um die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter und damit den Fortbestand unserer Firma zu gewährleisten, haben wir uns entschlossen Kurzarbeit anzumelden. Damit einhergehend mussten wir die Dienstzeiten erheblich einschränken. Unsere MitarbeiterInnen arbeiten nun im zweiwöchentlichen Wechsel. All diese Maßnahmen dienen dazu, dem Corona-Virus Einhalt zu gebieten und im Anschluss an die Krise wieder vollumfänglich für Sie zur Verfügung zu stehen.
Ihr TAXI-Service DAHLKE
Guter Beitrag zum Umgang des Taxigewerbes mit der Corona-Situation. Sehr gut, dass hier beschrieben wird, dass alle Taxis schnell mit einem Spuckschutz ausgestattet wurden, die Gäste und Fahrer schützen können. Diese Maßnahmen sind meiner Meinung nach wichtig und ich finde es gut, dass so schnell auf die aktuelle Situation reagiert wurde.